15. 07. 2017 | |
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3. & 4. Lauf zur Enduro-EM 2017 in Paikuse / Estland Nach meiner Handverletzung, die ich mir in Ungarn zum WM Lauf zugezogen hatte, war es für mich bis zum Start hier in Estland noch nicht klar, ob es überhaupt funktionieren würde, die komplette Veranstaltung durchzuhalten. Schon auf der Teststrecke am Donnerstag vor dem Rennen, konnte ich nur unter großen Schmerzen den Lenker überhaupt festhalten. Ich entschloss mich trotzdem dazu, das Rennen in Angriff zu nehmen. Bei sonnigem Wetter und guten Bodenbedingungen startete die Veranstaltung, wie gewohnt, am Samstagmorgen. Drei Sonderprüfungen waren zu absolvieren. Zwei relativ kurze Cross-Tests und ein anspruchsvoller Enduro-Test. Die Verbindungsetappe war zu meiner Freude relativ leicht, was mir mit meiner Verletzung sehr entgegen gekommen ist. Ich kam mit dem sandigen Boden ganz gut zurecht und versuchte die Zeiten der Spitze mitzugehen. Zwei kleine Fehler über den Tag ließen mich allerdings etwas zurück rutschen. Dennoch gelang es mir, sehr konstante Zeiten zu fahren und so beendete ich den ersten Tag auf Rang vier in meiner Klasse. Tag zwei war für mich eigentlich hauptsächlich von starken Schmerzen geprägt. Es wurde immer schwieriger den Lenker richtig festzuhalten, was mich auch am Ende des Tages etwas langsamer werden ließ. Trotz der Umstände reichte es für mich zu Tagesrang drei! Unter diesen Umständen bin ich sehr zufrieden, dass ich so viele Punkte für die Meisterschaft mitnehmen konnte. Derzeit stehe ich auf Rang zwei in der Tabelle. Jetzt ist Halbzeit in der Meisterschaft. Weiter geht es Anfang August in Burg. Bis dahin Marco #118 |
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30. 06. 2017 | |
Enduro-WM 2017 in Paradfürdo / Ungarn Anders als sonst, wenn ich bei einer internationalen Enduro-Veranstaltung antrete, bin ich diesmal erst am Mittwoch am Veranstaltungsort eingetroffen und begann unverzüglich mit dem Erkunden der Strecke. Das obligatorische Fahrtraining, um mich mit den dortigen Gegebenheiten optimal vertraut zu machen, beschränkte sich dabei auf ein paar Runden auf dem Test-Track. Beim Ablaufen der drei Sonderprüfungen habe ich schon gemerkt, dass diese mir mit ihrer Charakteristik entgegenkommen würden. Vorfreude kam auf, zumal die Rede von einer knackigen Etappenführung war. Wie immer ist der Parallel-Prolog am Freitagabend der Einstieg in ein WM-Wochenende. Der sogenannte Super-Test war auf einer Wiese mit ein paar Hindernissen und gut einsehbar für die Zuschauer abgesteckt. Zwar verlor ich mein direktes Duell gegen Jaume Betrieu, dennoch war ich zufrieden und zuversichtlich für die beiden kommenden Tage. Am Samstag wartete bereits nach nur wenigen Minuten Fahrzeit mit dem Extrem-Test die erste Sonderprüfung. Dort war mit knackigen Auf- und Abfahrten, einem Bachbett, Bachdurchquerungen und einigen wenigen künstlichen Hindernissen alles dabei, was das Endurofahrer-Herz begehrt. Von da aus ging es auf die Etappe, welche sich wirklich als recht anspruchsvoll entpuppte. Einige richtig steile Auffahrten sowie eine ewig lange Bergauf-Passage durch ein Bachbett stellten die Highlights dar. Anschließend kam der Enduro-Test in einem Waldstück, der auch einige Auf- und Abfahrten, aber auch schnelle Abschnitte zu bieten hatte. Kurz vor Rundenende gab es noch einen Cross-Test auf einer Wiese. Die erste Runde lief bei mir noch etwas verhalten. Aber ab der zweiten kam ich dann richtig gut zurecht. Im Cross-Test war ich Neunter, mit nur vier Sekunden Rückstand -bei viereinhalb Minuten Fahrzeit- auf den Schnellsten. Das gab mir zusätzlich Motivation und ich versuchte, weiter Druck zu machen, zumal ich mir ein sehr enges Duell mit Lokalmatador Kornel Nemeth um Platz zwölf lieferte. Im Enduro-Test, der am Ende noch ein viertes Mal angefahren wurde, war ich mir sicher, ihn noch abfangen zu können. Entsprechend motiviert und aggressiv ging ich die Prüfung an. Es lief auch richtig gut, bis mich leider ein Sturz ausbremste. Als die Strecke einen Forstweg kreuzte habe ich die dortigen Bedingungen komplett verkehrt eingeschätzt. Die zuvor noch leicht feuchten und somit weichen Spuren waren durch die extreme Hitze nun knochenhart. So bin ich an der Stelle unglücklich weggerutscht und mit Schwung voll auf die nächste Welle geknallt. Dabei hat es eine so starke Kompression gegeben, dass es mir den Lenker aus den Händen gerissen hat. Dabei hat es mir den Daumen recht böse nach hinten umgeklappt. Trotz Schmerzen und Zeitverlust konnte ich die Prüfung noch zu Ende fahren und damit Rang dreizehn sichern. Ich habe im Pre-Finish noch Reifen gewechselt und das Motorrad im Parc Fermé abgegeben. Doch schon da hatte ich leise Zweifel, ob ein Start am Sonntag möglich wäre. Am Abend schwoll der Daumen und Handballen weiter an, so dass ich morgens kaum zugreifen konnte. Daher entschloss ich mich schweren Herzens auf einen Startverzicht. Irgendwie soll es nicht sein und es scheint mein persönlicher Fluch der diesjährigen WM-Saison zu sein, dass ich den zweiten Fahrtag verletzungsbedingt auslassen muss. Das ist extrem schade, zumal es in Ungarn wirklich eine schöne Veranstaltung war, die mir viel Spaß gemacht hat. Als nächstes geht es zum EM-Lauf nach Estland. Ich hoffe, dass ich bis dahin wieder fit bin. Nach wie vor ist der Daumen stark geschwollen, wenn auch der Arzt leichte Entwarnung geben konnte. Es ist weder der Knochen verletzt noch sind die Bänder angerissen. Wir werden also sehen… Bis dahin Marco #118 |
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02. 06. 2017 | |
Enduro-WM 2017 in Spoleto / Italien Seit einigen Jahren versuche ich nun schon, neben der Enduro-DM und –EM, hin und wieder auch etwas WM-Luft zu schnuppern. Jetzt war es einmal wieder soweit und ich habe an der dritten Runde der diesjährigen EnduroGP-Saison im italienischen Spoleto teilgenommen. Um mich bestens darauf vorzubereiten, bin ich schon eine Woche eher aufgebrochen, um mich auf den Trainingsstrecken vor Ort etwas auf das für mich ungewohnt steinige Terrain einzuschießen. Die Veranstaltung begann am Freitagabend mit einem Parallel-Prolog. Trotz dass ich ganz gut durchkam, war ich mit meiner Leistung und der gefahrenen Zeit nicht wirklich zufrieden. Wahrscheinlich habe ich mich von der tollen Zuschauerkulisse und dem ganzen WM-Flair doch etwas zu sehr beeindrucken lassen. Die erste Prüfung am Samstag war der Extrem-Test. Auch hier agierte ich noch viel zu verhalten und zu aufgeregt. Erst im Cross-Test, auf den ich mich schon beim Ablaufen mächtig freute, gelang es mir in meinem Rhythmus zu kommen. Die langgezogenen Wiesenkurven waren genau nach meinem Geschmack! Dagegen war der Enduro-Test eine ganz andere Hausnummer - typisch italienisch eben. Sehr lang, immer hoch und runter, quer durch den Wald und mit unzähligen Steinen und Serpentinen. Mit knapp zwölf Minuten Fahrzeit war der Test sehr konditionsfordern. Zumal es davor noch eine knappe 25-minütige Etappe gab, die auch fast im Sonderprüfungs-Tempo absolviert werden musste, um keine Strafpunkte zu kassieren. Ich blieb strafpunktfrei und am Ende reichte es für mich in der EnduroGP-Klasse zu Rang zwölf, worüber ich wirklich glücklich und zufrieden war. Besonders freute ich mich über eine Top-Ten-Zeit im Cross-Test, mit der ich sogar Ex-Weltmeister Christophe Nambotin knapp hinter mir lassen konnte. Auch macht es mich sehr stolz, der erste Deutsche zu sein, der in der neugeschaffenen EnduroGP-Kategorie Punkte gesammelt hat. Mit diesem Ergebnis ging es hochmotiviert in den zweiten Tag, der jedoch für mich leider viel zu schnell vorbei war. Gleich im ersten Extrem-Test schlug ich mir recht schmerzhaft den Oberschenkel an. Den anschließenden Cross-Test bin ich zwar noch gefahren, habe dann aber beschlossen, als reine Vorsichtsmaßnahme, doch lieber vorzeitig aufzuhören. Die Verletzung ist jetzt nicht weiter schlimm ist, doch sie schränkte mich in diesem Moment doch zu sehr ein. Zumal die schwierigen Streckenverhältnisse, bei denen man sehr oft im Stehen fahren musste, einem alles abverlangten. Trotz dass ich leicht angeschlagen bin, habe ich das nächste Rennen schon fest im Blick. Allerdings werde ich dabei auf das Motorrad verzichten und auf das Mountainbike umsatteln, da ich im Team den 24-Stunden-Bike-Marathon in Rabenstein / Chemnitz bestreiten werde. Eine Woche später bin ich allerdings wieder motorisiert im Gelände unterwegs, dann beim Enduro-WM-Lauf in Ungarn. Bis dahin Marco #118 |
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05. 05. 2017 | |
1. & 2. Lauf zur Enduro-EM 2017 in Gouveia / Portugal Vergangenes Wochenende ging es nun um die ersten EM-Punkte des Jahres. Austragungsort war Gouveia im Herzen Portugals. Die Anreise erfolgte mit meinem gesamten Team bequem per Flieger über Lissabon, während sich Jörg Lessing mit dem Team-LKW und den ganzen Motorrädern an Bord bereits einige Tage vorher auf den Weg machte, um rechtzeitig vor Ort zu sein. Die Strecke in Portugal war, wie erwartet, technisch anspruchsvoll und mit unzähligen Steinen und Felsen übersät. Dennoch bot diese, ob trocken oder nass, immer richtig guten Grip, was ich so noch nicht kannte und für mich eine gänzlich neue Erfahrung war. Die beiden Tests waren ziemlich gleich. Flüssig und zügig gesteckt und eben mit den vielen Steinen, wo man jederzeit höllisch aufpassen musste. Am Samstag staubte es trotz einsetzenden Regens noch recht ordentlich. Da es aber die ganze Nacht weiter durchregnete, boten sich am nächsten Tag vollkommen andere Bedingungen. Gegen Ende trocknete es sogar wieder ein wenig ab, so dass optimale Streckenverhältnisse herrschten. Der erste Tag begann sehr vielversprechend. Nach der zweiten Runde konnte ich mich sogar an die Spitze meiner Klasse setzen. Doch in der folgenden Prüfung kam ich zu Sturz und büßte so meinen kompletten Vorsprung ein. Am Ende reichte es noch zu Rang drei, hinter Junioren-Europameister Nicolas Pellegrinelli und Jamie Lewis aus Großbritannien, mit dem ich mir schon in der Vergangenheit das ein oder andere Duell lieferte. Der zweite Tag lief ebenfalls recht zufriedenstellend. Mit Rang drei, hinter dem Schweden Oliver Nelson und Jamie Lewis, konnte ich weitere fünfzehn Zähler für die Gesamtwertung verbuchen, in der ich aktuell auf dem vierten Platz liege. Allerdings nur vier Punkte hinter dem Führenden Lewis, was zeigt, wie eng es bei uns in der Klasse zugeht. Was mich sehr positiv stimmt, ist die Tatsache, dass ich mich klassenübergreifend steigern konnte. An beiden Tagen gelang es mir, in der Overall-Wertung in die Top zehn zu fahren. Fazit: Es war ein Wochenende, mit dem ich recht zufrieden bin und welches mir sehr viel Spaß gemacht hat. Allein unser GST-Team war mit sieben Fahrern vertreten, was ich so bei einem EM-Lauf noch nie erlebt habe. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an alle Betreuer vor Ort, die wieder einen durchweg hervorragenden Job gemacht haben! Bis bald Marco #118 |
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26. 04. 2017 | |
3. Lauf zur Enduro-DM 2017 in Dahlen Zwei Wochen nach dem Auftakt in Uelsen ging es bereits in Dahlen weiter. Das waren natürlich nicht die besten Voraussetzungen, da mir meine Knieverletzung noch immer zu schaffen machte. Zudem verletzte ich mich beim Training auch noch am Unterarm, was die ganze Sache natürlich nicht besser machte. Bei "Rund um Dahlen" stand bereits am Vorabend der Prolog an, welcher erstmals auf dem Areal des ortsansässigen Sportvereins ausgetragen wurde. Die Organisatoren haben sich wirklich größte Mühe gegeben und einen erstklassigen Parcours auf die Beine gestellt. Ich selbst kam mit der Strecke bestens zurecht und konnte mein direktes Duell gegen Thierry Pittens für mich entscheiden. Das es am Ende zum Prolog-Gesamtsieg reichte, freute mich sehr und gab mir zusätzliche Motivation für den kommenden Tag. Vier Runden mit je zwei schönen und anspruchsvollen Sonderprüfungen in Dahlen und Meltewitz sowie das ein oder andere tiefe Schlammloch galt es zu absolvieren. Im Großen und Ganzen lief es recht gut für mich. Einen heftigen Abflug im Enduro-Test habe ich zum Glück unbeschadet überstanden. Dafür musste ich meinen rechten Fuß in einer Rinne absetzten und bekam dabei wieder einen extrem schmerzhaften Schlag auf mein lädiertes Knie. Im letzten Test fuhr ich die schnellste Zeit des gesamten Fahrerfeldes, worüber ich mich sehr freute. Im Championat wurde ich letztlich Dritter, in der E2-Klassenwertung Zweiter. Leider konnte ich nicht, wie erhofft, den Beiden an der Spitze (Dennis Schröter und Davide von Zitzewitz) an diesem Tag Paroli bieten. Am kommenden Wochenende beginnt für mich nun die EM-Saison in Portugal. In den letzten Wochen konnte ich gut trainieren und bin soweit schmerzfrei. Für mich ist es ein sehr ungewohntes Gefühl, als Gejagter ins Rennen zu gehen. Meine beiden Hauptrivalen des letzten Jahres, Jaromir Romancik und Tom Sagar sind nicht am Start. Das heißt aber nicht, dass es dadurch leichter werden wird. Mit Davide, den beiden Pittens-Brüdern und Jamie Lewis aus Großbritannien sind ebenfalls sehr starke Fahrer am Start. Ich bin gespannt und werde mein Bestes geben. Also drückt mir die Daumen! Bis dahin Marco #118 |
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